Jericho.
Die
kaum
empfehlenswerthe
Locanda
ist
gleich
l.
bevor
man
zum
Dorf
kommt,
ein
zwischen
Hecken
einzeln
stehendes
Haus
resp.
Lehmhütte.
Die
Betten
sind
schlecht,
die
Kämmerchen
dumpfig
und
an
Ungeziefer
kein
Mangel.
Der
Wirth
Nachtquartier
und
Frühstück
½
engl.
zurathen,
ohne
Zelte
(die
am
besten
bei
der
Sultansquelle
aufgeschlagen
werden)
die
Nacht
im
Freien
zuzubringen;
die
Abkühlung
ist
gross,
der
Thau
stark.
Es
ist
dringend
zu
empfehlen,
noch
bei
Tage
ins
Quartier
zu
kommen,
damit
man
nicht
im
Dunkeln
in
die
vielen
dornigen
Hecken
und
Gesträuche
(vgl.
S.
274)
geräth.
Geschichtliches.
Von
dem
jetzigen
Dorfe
er-Rîha
ist
das
antike
Jericho
genau
zu
unterscheiden;
letzteres
lag
bei
den
Quellen
am
Fusse
des
Berges
Karantel,
also
westlich
vom
heutigen
Jericho
und
nördlich
vom
Jericho
der
römischen
Moses
schaute
vom
Nebo,
einem
der
Gipfel
südöstlich
jenseit
des
Jordans,
auf
die
Ebene
von
Jericho
(V
Mos.
34,
3).
Die
Stadt
war
ehemals
ziem-
lich
gross
und
mit
Mauern
umgeben,
die
Vegetation
sehr
reich.
Sie
wird
einigemal
„Stadt
der
Palmen“
genannt,
und
noch
in
später
Zeit,
im
7.
christl.
Zeit
fast
gänzlich
verschwunden
sind.
Um
die
Stadt
herum
lag
eine
grosse
blühende
Oase
mit
Getreide-
und
Hanffeldern.
Die
Einwohner
jener
ältesten
Zeit
reich
an
Gold
und
Silber.
Die
Israeliten
Stadt
(Josua
6)
und
Josua
sprach
den
Fluch
über
denjenigen
aus,
der
sie
wieder
aufbaue
(Jos.
6,
26).
Doch
finden
wir
während
der
ganzen
späteren
Periode
an
Stelle
der
alten
heidnischen
fänglich
dem
Stamme
hörte.
Trotz
mancher
Eroberung
blieb
Jericho
blühend.
Besonders
be-
rühmt
war
es
durch
seine
Balsamgärten;
wahrscheinlich
rührt
die
Cultur
der
Balsamstaude
aus
der
Zeit
her,
wo
Salomo
dieses
Product
aus
Süd-
arabien
erhalten
hatte
(I
Kön.
ständig
verschwunden,
obgleich
das
sehr
heisse
Klima
südarabische
indische
hier
die
Henna
(Lawsonia
inermis),
die
rothen
Schminkstoff
liefert.
Zu
Jesu
Zeit
standen
schattige
Sycomoren
am
Wege
(Luc.
19,
4).
Antonius
schenkte
das
Gebiet
von
Jericho
der
Cleopatra;
diese
verkaufte
es
an
Herodes,
der
die
Stadt
mit
Palästen
schmückte
und
zu
einer
Winter-
residenz
erhob,
wie
er
sie
nirgends
schöner
finden
konnte.
Er
starb
hier,
liess
sich
aber
in
Herodium
begraben
(S.
268).
—
In
Jericho
sammelten
sich
die
jüdischen
Galilaea
zur
Fahrt
nach
dem
Tempel;
auch
Jesus
trat
von
hier
aus
seine
letzte
Reise
nach
Jerusalem
an
(Luc.
19,
1).
—
Bereits
im
4.
Jahrhundert
erscheinen
Bischöfe
eine
„Kirche
der
Gottesgebärerin“
in
Jericho
wieder
herstellen
und
ein
Pilgerhaus
erbauen.
Um
das
Jahr
810
finden
wir
bei
Jericho
ein
Kloster
St.
Stephan.
Neu-Jericho,
auf
dem
Platze
des
jetzigen
Fleckens,
entstand
erst
zur
Zeit
der
Kreuzfahrer
eine
„Kirche
zur
heil.
Dreieinigkeit“.
In
späterer
Zeit
war
der
Ort
von
Muslimen
von
den
Soldaten
durch
eine
Feuersbrunst
grösstentheils
zerstört.
Das
heutige
Jericho
besteht
aus
einer
Anzahl
elender
Hütten,
in
welchem
etwa
60
Familien
wohnen.
Wie
die
Bewohner
lichen
Jordanthals
überhaupt,
so
erscheinen
auch
die
von
Jericho
als
eine
verkommene
Race
entnervenden
Einfluss
ausübt.
Die
Frauen
von
Jericho
stehen
nicht
im
besten
Ruf.
Die
Einwohner
Reisenden
heran,
um
ihnen
eine
sogenannte
„Fantasîa“,
Tanz
mit
Gesang,
anzubieten;
doch
sind
die
Musik
und
der
Gesang
ermüdend
und
langweilig.
Die
Leute